Blutwurm bei Pferden
Der kleine Blutwurm, auch Cyathostominea genannt, gehört zu den häufigsten Wurmarten bei Pferden. Diese Würmer sind etwa 0,5 bis 3 Zentimeter lang und treten hauptsächlich bei jungen Pferden bis zu drei Jahren auf. Ein Pferd kann sich auch mit dem großen Blutwurm (Strongylus) infizieren. Dieser wird zwischen 1 und 5 Zentimeter lang, kommt jedoch in den Niederlanden nur selten vor.
Wie infiziert sich ein Pferd mit Blutwurm?
Der Lebenszyklus des großen und des kleinen Blutwurms verläuft weitgehend gleich:
- Ein Pferd infiziert sich, wenn es beim Grasen die Larven des roten Blutwurms aufnimmt.
- Die Larven nisten sich in die Schleimhaut des Blinddarms und des Dickdarms ein, wo sie mehrere Monate überwintern können. Die Larven des großen Blutwurms können weiter in die großen Arterien wandern und dort erhebliche Schäden verursachen. Danach kehren sie wieder in die Darmschleimhaut zurück.
- Sobald die Larven zu erwachsenen Würmern herangewachsen sind, beginnen sie, Eier zu produzieren. Nur nicht eingekapselte Würmer scheiden Eier aus.
- Etwa fünf bis sechs Wochen nach der Infektion befinden sich die Eier im Kot. Im Winter kann dieser Prozess länger dauern.
- Der Kot mit den Eiern gelangt wieder auf die Weide, wo die Eier andere Pferde infizieren können. Ein Pferd kann sich nur infizieren, wenn sich aus den Eiern Larven entwickelt haben. Werden die Larven nicht aufgenommen, können sie mehrere Monate auf der Weide überleben.
Blutwurm bei Pferden – Symptome
Eine Blutwurminfektion kann verschiedene Symptome verursachen. Bei einer leichten Infektion kann es vorkommen, dass ein Pferd keine Anzeichen zeigt. Das Pferd wirkt gesund, kann aber dennoch andere Tiere anstecken. Häufige Symptome sind Gewichtsverlust, verringerter Appetit und ein stumpfes Fell. Auch Schwäche, Fieber durch eine zusätzliche Infektion, Durchfall, Blutarmut und Kolik können auftreten. Eine schwere Infektion kann tödlich verlaufen oder dauerhafte Schäden verursachen. Solche Schäden können zu chronischen Koliken, Leistungsabfall und Schwierigkeiten beim Halten des Körpergewichts führen.
Blutwurm bei Pferden bekämpfen
Um festzustellen, ob ein Pferd Blutwürmer hat, kann eine Kotuntersuchung durchgeführt werden. Dabei wird nach Wurmeiern im Kot gesucht. Die Eier des großen und kleinen Blutwurms lassen sich nicht voneinander unterscheiden, daher wird in der Auswertung die Gesamtzahl der Eier angegeben. Wichtig ist, dass Larven eingekapselt sein können – das bedeutet, dass auch bei einem negativen Ergebnis eine Infektion nicht ausgeschlossen ist. Wenn ein Pferd infiziert ist, kann eine Wurmkur verabreicht werden. Je nach Schwere der Infektion kann das verwendete Tierarzneimittel variieren. Da bei vielen Wurmkuren Resistenzen gegen die Wirkstoffe auftreten, ist es ratsam, etwa zwei Wochen nach der Behandlung eine erneute Kotuntersuchung durchzuführen.
Blutwurm bei Pferden vorbeugen
Zur Vorbeugung einer Blutwurminfektion können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden. Die Belastung der Weide kann möglichst gering gehalten werden, indem der Mist regelmäßig entfernt wird (mindestens zweimal pro Woche). Außerdem sollte die Weide regelmäßig geschleppt, der Stall gereinigt und desinfiziert, mit Streifenweide gearbeitet und in regelmäßigen Abständen Kotuntersuchungen durchgeführt werden. So kann eine beginnende Infektion rechtzeitig erkannt und eine weitere Verbreitung weitgehend verhindert werden.